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Was ist Gluten und worin kommt es vor?

Gluten ist ein Eiweiß, das in verschiedenen Getreidesorten vorkommt. Auf Grund seiner besonderen Eigenschaften bei der Herstellung von Mehlteigen bezeichnet man Gluten auch als Binde-oder Klebereiweiß. Gluten ist in folgenden Kornarten enthalten, die von Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit strikt gemieden werden müssen:

Weizen und verschiedene Weizensorten wie Dinkel , Einkorn, Kamut , Emmer und Bulgur
Roggen
Hafer
Gerste
Grünkern, (unreif geernteten Dinkel), Einkorn oder Emmer
Triticale eine Weizen-Roggen Kreuzung


Gehen wir nun auf den Begriff Gluten einmal genauer ein.

Die Getreidekörner bestehen jeweils von 7% bis zu 15% aus Eiweiß, darunter:

Albumine (harmloses Eiweiß)
Globumine (harmloses Eiweiß)
Glutenine
Prolamine

Eiweiße, die als Gluten bezeichnet werden, setzen sich aus Gluteninen und Prolaminen zusammen.
Die schädliche Wirkung von Gluten kommt von den Prolaminen, von denen jede Kornart eine leicht abgewandelte Form besitzt.

Weizen Gliadin
Roggen Secalin
Gerste Hordein
Hafer Avenin

In wieweit, und ob das Glutenin ebenfalls eine schädliche Wirkung auf den Dünndarm hat, ist noch nicht geklärt.

Was versteht man unter den Begriffen Zöliakie?

Unter Zöliakie versteht man eine Unverträglichkeit gegenüber dem Klebereiweiß, das in oben aufgeführten Korngruppen vorkommt und in einem Überbegriff als Gluten zusammengefasst wird. Diese Unverträglichkeit bewirkt bei Einnahme schon geringster Mengen von Gluten eine Schädigung des Dünndarms, was im Laufe der Zeit zu weitreichenden Problemen für den Betroffenen führt.

Was bewirkt Zöliakie im Körper?

Zöliakie ist eine Erkrankung, die den Dünndarm angreift und zerstört. Verantwortlich dafür ist eine Unverträglichkeit gegen das Eiweiß Gluten, welches in fast allen Getreidesorten vorkommt. Heute weiß man, dass die Ursache dafür auf den HLA-Genen liegt, welche sich im Chromosom Nr.6 befinden. Diese Gene sind für die Kontrolle der Immunreaktion des Körpers zuständig. Diese Gene sind allerdings nicht alleine für Zöliakie verantwortlich. Vermutlich gibt es noch andere Gene die bei Zöliakie eine wichtige Rolle spielen. Die dadurch bedingten Abläufe im menschlichen Körper sind noch nicht vollständig erforscht. Es gibt allerdings Vermutungen in Richtung einer erhöhten Immunreaktion oder aufgrund eines fehlenden Enzyms, weshalb das Eiweiß nicht richtig gespalten werden kann.

Um den Ablauf der Schädigung zu verstehen, muss man sich erst einmal ein Bild vom menschlichen Dünndarm machen. Der Dünndarm ist ein 4 Meter langes, schlauchartiges Organ in unserem Körper. Seine Aufgabe ist es die Nährstoffe aus der Nahrung aufzunehmen. Für diese Aufgabe sind im Dünndarm Falten und tropfenartige Ausstülpungen zuständig, die mit kleinen Flimmerhärchen besetzt sind, den Darmzotten. Aufgrund dieser Struktur hat ein gesunder Dünndarm eine Gesamtoberfläche, die der Größe eines Fußballfeldes entspricht! Bei einem an Zöliakie leidenden Menschen verursacht das Gluten eine Schädigung dieser Zotten und es kommt nach und nach zu einer erheblichen Verkleinerung der Darmoberfläche. Die Folge ist eine mangelhafte Nahrungsaufnahme und daraus bedingt ein Mangel an Nähr- und Vitalstoffen mit teilweise sehr unterschiedlichen Folgen.

Welche Symptome können auf eine Erkrankung hinweisen?

Es gibt eine breite Palette von Symptomen, die auf eine mögliche Erkrankung hinweisen können. Sie müssen allerdings nicht bei jedem und vor allem nicht vollständig auftreten. Es gibt viele Menschen die an Zöliakie leiden und nur einen kleinen Teil der Symptome aufweisen. Im Gegensatz dazu können betroffene Menschen bei kleinsten Mengen Gluten bereits sämtliche Beschwerden zu spüren bekommen.
Hinweis: Diese Symptome und Beschwerden klingen schnell ab, wenn der Konsum von Gluten vollständig vermieden wird.

Typische Symptome bei Kindern sind beispielsweise:
ständige Appetitlosigkeit
Ablehnung bestimmter, vor allem getreidehaltiger Nahrungsmittel
im Vergleich zu Altersgenossen verzögerte Entwicklung
ständig vorhandene Blässe
Untergewicht
Blutarmut
Muskelschwäche, geringe Ausdauer
häufige Gliederschmerzen
verstärkte Probleme vor allem bei heißem Wetter
starke Schweißbildung
Durchfälle und Verdauungsstörungen, welche dauerhaft oder in periodischen Schüben beobachtet werden können
Blähbauch, unnatürlich vorgewölbter, hart aufgeblähter Bauch
Blähungen
übelriechender gelblicher Stuhl
häufiges Erbrechen
Konzentrationsstörungen und daraus folgend schlechte Leistungen in der Schule
Verhaltensstörungen, extreme Weinerlichkeit, ständig schlechte Laune oder sonstige auffällige Verhaltensmuster

Bei Erwachsenen sind häufig folgende Symptome zu beobachten:
geblähter Bauch, vor allem nach dem Essen (teilweise schmerzhaft)
Blähungen
häufiger Durchfall (oft extrem übelriechend)
Fett im Stuhlgang vorhanden
Untergewicht
Unerklärliche Abneigungen gegen getreidehaltige Kost (der natürliche Instinkt schützt Menschen noch vereinzelt)
Wassereinlagerungen an verschiedenen Körperstellen
Blutarmut
Knochen und Gliederschmerzen
Zahnprobleme bis hin zur Zerstörung des Gebisses
schwaches Immunsystem, daraus folgend häufige Krankheiten, sowie starke Anfälligkeit für Hautkrankheiten
ständiges Jucken verschiedenster Körperstellen
Kraftlosigkeit
migräneartige Kopfschmerzen
ständige Müdigkeit, die selbst nach einem langen Schlaf noch vorhanden ist
geringe körperliche und geistige Ausdauer, sowie starke Konzentrationsstörungen und Leistungsunfähigkeit
Depressionen und Mutlosigkeit
Verhaltensstörungen, die bei dauerhaftem Glutenkonsum ständig extremer werden

Die Listen erheben trotz der angeführten Vielfalt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Anmerkung: Nicht alle diese Symptome müssen gleichzeitig auftreten. Es gibt auch Menschen die nur einige dieser Symptome aufweisen. Auch Ausprägungen der Beschwerden können recht unterschiedlich sein. Oftmals verschwinden nach einer Ernährungsumstellung auf einmal eine Reihe an Beschwerden, die von den Betroffen vorher nicht als solche angesehen oder bemerkt wurden, da sie schon lange vorhanden waren und als normal angesehen wurden.

Wie häufig kommt Zöliakie in Deutschland vor?

Die offiziellen Statistiken besagen, dass knapp jeder 800ste Mensch in Deutschland an Zöliakie leidet.
Schätzungen und Hochrechnungen zufolge muss man aber annehmen, dass die Dunkelziffer wesentlich höher ist und jeder 200ste bis 300ste Mensch in Deutschland von dieser Krankheit betroffen ist.

Die geringere (offizielle) Einschätzung kommt dadurch zustande, dass Zöliakiepatienten mit geringen Beschwerden nicht als solche diagnostiziert werden und somit auch ein Leben lang nicht entdeckt wird.

In einem Ort mit 6000 Einwohnern leben rein statistisch 20 bis 30 Menschen, die von Zöliakie betroffen sind. In ganz Deutschland sind das zur Zeit schätzungsweise zwischen 270.000 und 400.000 Menschen.

Wie kann ich herausfinden ob ich wirklich an Zöliakie leide?

Zöliakie ist in Deutschland eine stark unterschätzte Krankheit. Viele Ärzte kommen nicht zu dieser Diagnose, da sie die Möglichkeit überhaupt nicht in Betracht ziehen. Angesichts der ständig wachsenden Zahl an Betroffenen und der Tatsache, dass eine unerkannte Zöliakie oft einen langen, teils schrecklichen Leidensweg bedeutet, ist mehr Information erforderlich.

Bei Verdacht auf eine Zöliakie-Erkrankung sollte man unbedingt auf eine spezielle Untersuchung bestehen. Um ein sicheres und zweifelsfrei richtiges Ergebnis zu bekommen, empfiehlt es sich, vor der Untersuchung noch nicht mit einer glutenfreien Diät zu beginnen.

Es gibt mehrere Möglichkeiten Zöliakie zu diagnostizieren:

Der Bluttest

Der Bluttest zeigt, ob sich bestimmte Antikörper im Blut befinden, die ein Indiz auf eine vorhandene Zöliakie sein können. Er bringt jedoch nur dann verwertbare Ergebnisse, wenn noch keine glutenfreie Diät gehalten wurde. Schon bald fehlen bei einer glutenfreien Ernährung die Antikörper im Blut, auf deren Nachweis der Test beruht.
Der Bluttest dient als Indikator für eine mögliche Zöliakie-Erkrankung, ist jedoch nicht so aussagekräftig, dass man anhand des Ergebnisses die Diagnose Zöliakie 100% stellen oder ausschließen kann.

Die Dünndarm-Endoskopie (Biopsie)

Bei der Biopsie wird ein Stück Gewebe aus dem Dünndarm entnommen. Anhand dieser Probe lässt sich dann mit sehr großer Sicherheit nachweisen ob Zöliakie vorliegt.

Eine Zustandsverbesserung tritt beim Einhalten einer glutenfreien Diät sehr schnell ein. Bluttest und Biopsie sind deshalb nach längerer glutenfreier Ernährung nicht mehr sehr aussagekräftig.

Das sofortige Abklingen der oben beschriebenen Symptome bei einer glutenfreien Ernährung ist allerdings ein sicheres Zeichen dafür, dass man diese Ernährungsweise auch in Zukunft beibehalten sollte.

Es ist für alle Betroffenen besonders vorteilhaft, dass die Auswirkungen der Zöliakie allein durch die Umstellung der Ernährung vermieden werden können.

Ist Zöliakie vererbbar?

Fakt ist, dass Zöliakie eine Krankheit ist, die etwas mit den Genen des menschlichen Körpers zu tun hat und somit eventuell auch vererbbar ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass Zöliakie vererbt wird, liegt etwa bei 10% bis 15%. Bei einer Vererbung muss die Krankheit nicht zwangsläufig ausbrechen. Es ist es also auch möglich, dass lediglich die Antikörper gebildet werden, eine Zerstörung des Dünndarms jedoch ausbleibt.

Ist Zöliakie heilbar?

Zöliakie ist z. Zt. nicht heilbar! Sie ist eine genetisch bedingte Autoimmunerkrankung, die auch vererbt werden kann. Durch eine Umstellung der Ernährung können zwar die Symptome der Krankheit vermieden werden, die Ursachen der Krankheit bleiben jedoch bestehen..

Nach einer längeren glutenfreien Diät hat sich der Darm wieder soweit aufgebaut, dass die Symptome der Krankheit abgeklungen sind. Der körperliche Zerfall beginnt allerdings mit dem ersten Milligramm Gluten erneut. Von einer Heilung kann in diesem Zusammenhang nicht gesprochen werden. Das einzige Mittel, das gegen die Folgen der Zöliakie hilft, ist eine fortwährende glutenfreie Ernährung..

Welche Folgen und Spätfolgen sind ohne glutenfreie Diät zu erwarten?

Zöliakie sollte nicht einfach ignoriert werden, wenn man sie nicht wahr haben will, denn die Folgen, die die Krankheit mit sich bringt, können gravierend sein. Eine der häufigsten auftretenden Folgen sind Krebstumore im Dünndarm, sowie in der Speiseröhre. Bei Zöliakiebetroffenen besteht ein 10-fach höheres Risiko. Das Krebsrisiko normalisiert sich erst nach einer Zeit von 5 Jahren strenger Diät ohne Pannen und Ausrutscher.

Häufiger werden auch schwerwiegende Depressionen, sowie Apathie als Folge von Glutenkonsum beobachtet. Eine Besserung der Laune und des Gemütszustandes wird bei diesen zöliakiebedingten Fällen meistens schon nach wenigen Tagen Diät festgestellt.
Auch gibt es Beobachtungen, dass bei nicht eingehaltener Diät, Jugendliche in der Pubertät weitaus auffälliger sind als ihre gesunden Altersgenossen im selben Stadium. Bei Schwangerschaften besteht das doppelte Risiko eine Frühgeburt oder gar eine Fehlgeburt zu erleiden, wenn die glutenfreie Diät nicht eingehalten wird. Im Allgemeinen steigt das allgemeine Infektionsrisiko, da das Immunsystem stark von den Folgen der Zöliakie geschwächt wird.

Alle diese Folgekrankheiten und ihre schädigende Wirkung auf den Körper können die Lebensqualität und die Lebenserwartung beeinträchtigen.

Diese Folgen sind vermeidbar, wenn man sich an eine glutenfreie Diät hält. Sobald man mit der glutenfreien Ernährung beginnt, fängt der Körper an sich zu erholen und zu regenerieren. Damit sinken auch die Risiken von Folgeerkrankungen.